3 indirekte Namen

Bezeichnungen/Namen mittels indizierter Variablen am Beispiel Weichenstraßen<=>Blöcke

Vorbemerkungen:

Beim Erstellen einer Anlage im Stellwerks-Fenster vom TrainController (kurz: TC) werden viele Weichenstraßen erzeugt.

Weichenstraßen im TC sind alle Verbindungen zwischen Blöcken.

Dazu ist es nicht zwingend erforderlich, dass überhaupt eine Weiche vorkommt! (beim TC wäre es daher korrekter von Fahrwegen zwischen Blöcken zu sprechen, als von Weichenstrassen).

Damit man nicht den Überblick verliert, ist dringend zu empfehlen, für alle erstellten Objekte aussagekräftige Namen einzutragen. Nach Erstellen eines Stellwerks möchte man ja weitere Einstellungen zu Steuerungszwecken (Bedingungen, usw.) eintragen. Dann ist es äußerst hilfreich, wenn in diesen Einstellungsfenstern dann aussagekräftige Einträge vorhanden sind.

Fast jedes Fenster für Einstellung im TC besitzt eine Registrierkarte Allgemeines, und darin ein Eingabefenster Name. Hier sind dann die „aussagekräftigen Benennungen“ vom Anwender einzutragen. Hier gibt man also (meistens) einen direkten Namen ein, d. h. dieser Name ist dann fix, er ist also fest gewählt.

In manchen Eingabefenstern lassen sich aber auch indirekte Namen eintragen. Man spricht auch von indizierten Variablen, dies sind Platzhalter für Namen. Indizierte Variabeln im TC sind z. B.:

 %S      S steht für Start („Anfang“ oder „Beginn“)

%D      D steht für Destination (=Bestimmung, gemeint ist hier „Ziel“)

 Das Zeichen „%“ kennzeichnet den Befehl „indirekt“

 (Also: „%S %D“ bedeutet „von nach“, oder „Start Ziel“)

Diese Funktion im TC ist oft äußerst hilfreich. Denn, während der Erstellung eines Stellwerks wird man häufig Bezeichnungen (Namen) ändern (editieren, an Erfordernissen anpassen). Wurden vor diesen Änderungen bereits in abhängigen Fenstern direkte Namen eingegeben, so werden diese dann nicht automatisch aktualisiert (bleiben also fest!). Verwendet man hingegen indirekte Namen, so werden diese automatisch aktualisiert, wenn der Name in einem anderen Fenster geändert wird.

 Dies soll im Folgenden an einem Beispiel „Blöcke und Weichenstraßen“ konkret gezeigt werden.

Beispiel:

Als erstes zeichnen wir uns ein einfaches Stellwerk. Da hier noch keine BLÖCKE eingetragen sind, existieren auch noch keine Weichenstraßen im TC!

Als erstes zeichnen wir uns ein einfaches Stellwerk.

Da hier noch keine BLÖCKE eingetragen sind, existieren auch noch keine Weichenstraßen im TC!

 

Abb.1

Wir fügen zwei Blöcke ein: Den ersten Block fügen wir links ein, er erhält dann automatisch die Bezeichnung BLOCK 1. Den zweiten Block fügen wir rechts ein, er erhält dann automatisch die Bezeichnung BLOCK 2. TC erstellt daraufhin nun automatisch 4 (!) Weichenstraßen: 3 Weichenstraßen von Block 1 nach Block 2 im unteren Bereich, und 1 Weichenstraße von Block 2 nach Block 1 im oberen Bereich (ohne eine darin befindliche Weiche)!

Abb.2

Wir öffnen im TC die Fenster „Explorer“ und „Fahrdienstleiter“. (leider werden im TC diese Fenster nicht entsprechend benannt! Hier zur besseren Übersicht in meine Dokumentation mit Blau beschriftet.)

Abb.3

Im Explorerfenster, wie auch im Fenster des Fahrdienstleiters, werden jeweils unter „Weichenstrassen“ die 4 Weichenstraßen aufgelistet.

Was wir erkennen:

-          Weichenstraßen im TC sind lediglich Verbindungen (=Fahrmöglichkeiten) zwischen Blöcken in jeweils beiden Richtungen: BLOCK x ó BLOCK y

-          Orientierungen der Richtungen werden im TC nicht gemacht (im, oder gegen den Uhrzeigersinn)

-          daher listet TC hier 4 Weichenstraßen mit identischen Bezeichnungen auf: alle lauten BLOCK 1 ó BLOCK 2 (leider)! Der Anwender hat erst einmal keine eindeutige Zuordnung der Weichenstraßen (welche führt von wo nach wo?).

 Um eine eindeutige Zuordnung der Weichenstraßen angezeigt zu bekommen, sind manuelle Eingaben des Anwenders erforderlich! Es gibt dazu zwei Möglichkeiten, welche nachfolgend beschrieben werden.

Möglichkeit 1:

Im Fahrdienstleiter-Fenster unter „Weichenstraßen“ Klicken wir im linken Fensterbereich auf eine Weichenstraße

Abb.4

Möglichkeit 2:

Im Fahrdienstleiter-Fenster unter „Weichenstraßen“ Klicken wir im rechten Fensterbereich auf eine Verbindung zwischen zwei Blöcken.

Abb.5

alle Weichenstraßen, welche in diesem „Klick-Bereich“ zwischen Block 1 und Block 2 liegen, werden angezeigt.

Wir klicken dann auf eine gewünschte Weichenstraße dazwischen; hier der gerade Weg Abb.6

Wir bekommen nun nur diese „gerade“ Weichenstraße angezeigt und führen mit der Maus darauf einen Doppelklick aus:

Abb.7

Aus den nun sichtbaren Darstellungen erkennen wir eindeutige Zuordnungsmöglichkeiten:

- Die gewünschte gerade Weichenstraße zwischen Block 1 und Block 2

- Block 1 ist der Startblock     (S)

- Block 2 ist der Zielblock       (D)

Für diese Weichenstraße tragen wir nun eine eindeutige Bezeichnung als Namen ein:

-          wir indizieren indirekt den Block 1 als Startblock:                Eingabe %S

-          wir geben eine Richtungshilfe (von Block 1 nach Block 2): Eingabe =>

-          wir indizieren indirekt den Block 2 als Zielblock:                  Eingabe %D

-          wir geben der Weichenstraße einen treffenden Namen:     Eingabe: WStr.1 gerade

und bestätigen mit OK

Im Fahrdienstleiter-Fenster finden wir nun unter Weichenstraßen leicht unsere Weichenstraße wieder! Abb.8

 

Und auch im Explorer-Fenster finden wir nun unter Weichenstraßen ebenso leicht unsere Weichenstraße! Abb.9

Nun zum Vorteil dieser indirekten Adressierung:

Im Laufe der Entwicklung unseres Stellwerks fällt uns ein, für die Blöcke 1 und 2 andere Namen zu vergeben.

Wir wollen beispielsweise Block 1 einen für uns trefferenden Namen geben: Sagen wir Ausfahrt Ost. Ebenso wollen wir für Block 2 den Namen Einfahrt Ost vergeben.

Wir führen jeweils auf die Blöcke einen Doppelklick aus und tragen dort unsere Namensänderungen entsprechend ein.

Abb.10

Weitere Eingaben sind nicht erforderlich, denn durch unsere indirekte Adressierung haben sich diese Änderungen automatisch im Fahrdienstleiter und im Explorer ausgewirkt.

Fahrdienstleiter-Fenster:

Abb.11

Explorer-Fenster:

Abb.12

 

Trotz nachträglichen Änderungen behalten wir so stets den Überblick

Anmerkung 1:

Ebenso kann bei „Möglichkeit 1“ verfahren werden. Beide Möglichkeiten führen zum Ziel. Einziger Unterschied:

Bei „Möglichkeit 1“ wählt man Weichenstraßen im linken Fenster des Fahrdienstleiters aus. Da anfänglich alle Weichenstraßen, die sich zwischen zwei Blöcken befinden, die gleiche Bezeichnung vom TC eingetragen bekommen haben, muss man sich „Durchklicken“, bis man die gewünschte Weichenstraße angezeigt bekommt.

Bei „Möglichkeit 2“ kann man im Fahrdienstleiterfenster gezielt eine Weichenstraße auswählen und bekommt diese dann angezeigt.

Anmerkung 2:

Nicht immer muss im Fahrdienstleiterfenster die „Reihenfolge“ von „S nach D“ lauten.

Abb.13

Würde hier z. B. stehen „Block 2 <=> Block 1“ (das hängt davon ab, in welcher Reihenfolge man das Stellwerk erstellt hat!), man möchte aber unter „Name“ dennoch die Anzeige „Block 1 => Block 2“ erhalten, so lautet die Eingabe „%D => %S“. Also Start und Ziel vertauscht!

ODER: wie in obiger Abb. lautet es „Block 1 <=> Block 2“. Man möchte in der Namensgebung einer Weichenstraße aber verdeutlichen, dass sie von Block 2 nach Block 1 führen soll, dann vertausche man ebenfalls Start und Ziel. Also Eingabe dann auch „%D => %S“. Man könnte natürlich auch das manuell eingegebene Zeichen „=>“ einfach umdrehen, also „<=“. Dies wäre aber relativ unauffällig und daher sehr leicht zu übersehen.

 

Viel Erfolg beim Ausprobieren! (Da es hier nichts weiter mit der Software zum Simulieren gibt, verzichte ich an dieser Stelle auf den Download der Datei; auf Wunsch kann ich sie aber per Mail zusenden)

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